
Es war alles angerichtet im Kitzinger Weingut Eherieder Mühle für das 16. Mühlentreffen der
Oldtimerfreunde im AMC Kitzingen. Doch heuer spielte der Wettergott nicht mit und der Nieselregen hielt viele
Besitzerinnen und Besitzer von Oldtimern davon ab, ihre betagten Autos oder Motorräder aus den Garagen zu holen.
AMC-Funktionär Rainer Gutzeit sprach von 130 Teilnehmenden in diesem Jahr, ein Drittel der Vorjahre. Auf der Wiese
oberhalb der Eherieder Mühle reihten sich im Laufe des Abends Automobile nebeneinander: von der "Ente", ein Citroen 2CV,
bis zum US-Straßenkreuzer. Dieses Mal fielen auch zwei Automobile aus dem Osten auf. So machte sich mit blinkenden
Dachlampen ein Fahrzeug bemerkbar, wie es einst die Volkspolizei in der DDR gefahren hatte. Eine andere Besonderheit
war das hellblaue Mobil der in Russland gebauten Marke SAS, das als Fiat-Nachbau gilt.
Für AMC-Organisator Hans-Rainer Kienberger, der als Vater der Mühlentreffen gilt, war auffällig, dass heuer weniger
Oldtimer vorfuhren, dafür mehr Youngtimer. "Die Oldtimer-Szene hat stark zugenommen", findet der Lauber Kienberger
und gerade die Riege der Oldtimerfreunde im AMC Kitzingen bekam in den vergangenen Jahren einiges an Zuwachs. (hhe)

Der Ferrari Testarossa war einer der größten Hingucker beim Oldtimertreffen des AMC Kitzingen
Der Dettelbacher Ernst Plannasch ist ein glühender Fan von Automobilen überhaupt und Oldtimer im Speziellen.
Mit seinem Ferrari Testarossa war er einer der Stars beim Oldtimertreffen des Automobilclubs (AMC) Kitzingen
in der Eherieder Mühle bei der Winzerfamilie Hassold.
"Das Auto gehört meiner Frau", wollte sich der ehemalige Rennleiter des Schwanbergrennens aus der Affäre ziehen,
doch er rückte permanent in den Blickpunkt der rund 600 Besucher.
Der feuerrote Ferrari liegt flach wie ein Brett auf der Straße, stammt aus dem Baujahr 1989 und steht da wie neu.
Entsprechend schätzen Experten diesen Traum in Rot auf 200.000 Euro. Aus einem Zwölfzylinder-Motor mit fünf Litern
Hubraum schöpft die Edelkarosse aus dem Land der Tifosi seine Power von 390 PS.
Solch ein für die Straße gebauter Rennwagen lässt viele Männerherzen höher schlagen.
Weniger spektakulär, aber Insidern doch recht bekannt ist der Oldtimer des Euerfelders Michael Renner,
der einen Citroen11 CV besitzt. "Das ist ein Gangsterauto", verriet Renner dem verdutzten Reporter,
den er alsbald aufklärte. Denn der II CV, der optisch in die Al Capone-Szenerie gepasst hätte, wurde in
Frankreich gerne in Kriminalfilmen eingesetzt.
Auf der Wiese oberhalb der Eherieder Mühle reihten sich im Laufe des Abends 350 Fahrzeuge mit ihren Liebhabern.
"Wir hätten fast nicht alle untergebracht", resümierte AMC-Organisator Hans-Rainer Kienberger, der in
unseren Breiten als Oldtimer-Papst gilt.
Es waren alte Bulldogs ebenso zu erspähen wie betagte Motorräder und auch us-amerikanische Straßenkreuzer
wie Pontiac und Chevrolet fehlten nicht. Ein paar Meter weiter fachsimpelten einige Männer vor dem
automobilen Kontrast des Pontiacs, einem VW Käfer aus den 1960er-Jahren.
Da wurden einige Erinnerungen aus Jugendzeiten wach und auch jüngere Eigentümer nicht mehr gebauter
Fahrzeuge säumten in großer Anzahl das Gelände mit Auto wie dem Opel Manta, BMW`s der 02er-Baureihe oder
reihenweise Mercedes der 123er-Baureihe.
"Die Oldtimer-Szene hat stark zugenommen", findet Hans-Rainer Kienberger. Er hatte das Oldtimertreffen
des AMC einst ins Leben gerufen und war überwältigt von der Masse an Fahrzeugen bei der 15. Auflage.
Als ältestes Vehikel des Tages entpuppte sich ein Ford A aus dem Baujahr 1930.
Die Besucher genossen den schönen Sommerabend mit Speisen und Getränken im Grünen und die Band Top Oldies
sorgte zudem für beste Unterhaltung. Nur einer fehlte: Erstmals musste diese Veranstaltung ohne den
langjährigen AMC-Vorsitzenden Walter Loschky über die Bühne gehen weil Loschky Anfang Mai gestorben war.

Der Automobilclub Kitzingen lässt sein legendäres Oldtimer-Fest wieder aufleben.
Mit dabei: 300 chromblitzende Karossen, noch mehr Enthusiasten und die Live Band "The Top Oldies".

Es ist wieder soweit. Der AMC lädt am 28. Juli alle Oldtimerfans nach der Coronapause wieder zum legendären
Mühlenfest in die Eheriedermühle ein.
Wer schon einmal dabei war, weiß was wir die letzten 2 Jahre vermisst haben. Wer noch nicht da war, sollte sich
überraschen lassen.

Es ist ein Sonntagsauto. Ein Fahrzeug, das man nicht eben mal zur Fahrt in den Supermarkt nutzt.
Ein Auto, das die Blicke der Passanten auf sich zieht. Das denjenigen, der mitfahren darf, ehrfürchtig aufs
Cockpit und das hochwertige Interieur schauen lässt. Jaguar-Oldtimer sind eine Besonderheit - und die große
Leidenschaft des Buchbrunners Claus Mannsbart.
Claus Mannsbart ist das, was man flapsig einen Autoschrauber nennt. Schon mit 14 Jahren wurde er "infiziert" -
sein Bruder und Kumpels nahmen ihn damals mit in die Werkstatt, als sie an ihren Mopeds und Autos herumschraubten.
Schnell griff auch Claus Mannsbart zu Schraubenschlüssel und anderen Werkzeugen. Mit 15 Jahren machte er mit
Sondergenehmigung seinen Mopedführerschein, mit 22 fuhr er für den Automobilclub Kitzingen (AMC) deutschlandweit
Geländesport- und Motocross-Rennen.
Nie ein neues Auto gekauft
Mit den Jahren wuchs die Leidenschaft für die Technik - und damit auch sein Wissen. Irgendwann waren es nicht
mehr die Motorräder, für die er sich begeisterte, sondern Autos. Erst Fiat, dann Mercedes, aber immer alte Autos.
"Ich habe mir noch nie ein neues Auto gekauft", sagt der Buchbrunner. "Die haben keinen Charme." Sehr viel
Charme haben dagegen die Fahrzeuge, für die er sich seit seinem 50. Geburtstag begeistert:
Jaguar-Oldtimer. Erst erwarb er einen Jaguar XJ6. Drei Jahre später den Jaguar Daimler Double six.
Wer nur moderne Autos kennt, wird über diese Bezeichnungen stolpern. "Daimler und Jaguar haben 1960 fusioniert",
erklärt Claus Mannsbart.
Über 70 ist der Buchbrunner inzwischen und hat mit den Jahren gleich mehrere Jaguar von Grund auf restauriert.
Er kennt jede Schraube, jedes Bauteil, weiß, wo er im Fall des Falles Ersatz bekommt. "Bei Jaguar bekommt man
fast alle Teile. Die Engländer haben das gepflegt." So sei das Fahrwerk von 1965 bis 1990 im Prinzip gleich
geblieben. "Bei deutschen Autos findet man das selten."
Zwei fast gleiche Faherzeuge
Wie viel Zeit und Geld er in die Fahrzeuge steckt? "Das wird nicht gezählt", sagt Mannsbart. Klar ist:
"Es rechnet sich nicht." Aber das ist eben so bei einem Hobby und einer Leidenschaft. Sind die Fahrzeuge
technisch und optisch wieder in Schuss, verkauft er sie zum Teil, einige behält er aber auch. Drei fahrbare
Jaguar hat er derzeit, einer davon ist angemeldet. Zwei sind untergestellt, und wer sie betrachtet, wird sich
wundern: Der eine blau, der andere golden - ansonsten sehen sie gleich aus. Beide Baujahr 1967 beziehungsweise
1968, beide Rechtslenker. Und trotzdem ist der eine ein Daimler 420, der andere ein Jaguar 420.
Die Fahrzeuge sind baugleich - bis auf den Kühlergrill. Der ist beim Daimler gerippt und beim Jaguar glatt.
Den Jaguar, der momentan angemeldet ist, hat Mannsbart 2004 erworben und musste auch ihn erst wieder
technisch auf Vordermann bringen. Er liebt es, mit diesem Auto zu fahren. "Jaguar ist was anderes als Mercedes",
findet der AMCler. "Das Image ist was anderes." So ähnlich wie Porsche, nur das Porsche sportlich sei und Jaguar
viel mehr Eleganz habe.
Oldtimer-Ausfahrten des AMC
Alte, elegante Autos sind es auch, die beim Oldtimersommer des AMC auf den Straßen im Landkreis unterwegs sind.
Die Ausfahrten gibt es seit vielen Jahren, auch Claus Mannsbart war früher regelmäßig dabei. Nach der
Corona-bedingten Pause startet der Club wieder mit den Rundfahrten, allerdings mit etwas strengeren Regelungen
als in den Vorjahren, wie Rainer Gutzeit erklärt. Mitfahren dürfen nur Oldtimer, also Autos, die tatsächlich
mindestens 30 Jahre alt sind. "Es handelt sich um eine Oldtimerveranstaltung. Da haben neuere Fahrzeuge
eigentlich nichts zu suchen." Damit wird der Kreis zwar kleiner, aber es sind eben nur noch besondere
Schmuckstücke dabei.
